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Innere Alchemie: Verwandle dein Chaos in innere Ruhe

Wie deine eigene Wahrnehmung die Welt verzerrt

Unsere Welt befindet sich im Chaos.

Zumindest bei subjektiver Betrachtung der Medien, des Weltgeschehens und wie über die Dinge berichtet wird. Überall Leid, Zerstörung, Tod, Siechtum, Krieg und eine negative Nachricht jagt die andere.

Man traut sich schon gar nicht mehr, auch nur die Nachrichtenseite zu öffnen oder die Zeitung aufzuschlagen. Schon der Gedanke daran sorgt für schlechte Stimmung.

Doch ist es wirklich so, dass die Welt negativer geworden ist? Herrscht mehr Chaos als noch vor wenigen Jahren?

Im Grunde lässt sich diese Frage auch auf das folgende Gedankenspiel zurückführen:

Wenn ein Baum im Wald umfällt und keiner ist da, macht er dann dabei ein Geräusch?

"Natürlich macht er das." - sagt der Verstand.

Doch ohne ein Resonanzfeld, auf das der Ton fällt (oder besser gesagt die Schwingung des Umfallens), wird streng genommen auch kein Ton erzeugt.

Weil nichts da ist, das diesen Ton aufnehmen kann.

Können wir dann noch davon sprechen, dass dabei ein Geräusch entsteht?

Wobei sich dann wiederum die Frage stellt: Wer oder was erzeugt das Geräusch?

Ist die Ursache der umfallende Baum? Ist es das Aufeinandertreffen von Schwingung und Resonanzfeld?

Oder ist es am Ende nur eine Aktion und Reaktion, wobei die Reaktion ausbleibt, wenn nichts da ist, das reagieren kann?

Warum erzähle ich Dir das?

Ich möchte Dich für die Idee sensibilisieren, dass vieles allein durch die Konstruktion real wirkt, es aber an sich vielleicht gar nicht ist.

Wir konstruieren uns eine Realität, weil es durch unsere Erfahrungen so sein muss - doch ist das wirklich so?

Gibt es heutzutage mehr Wirbelstürme, Tornados oder Vulkanausbrüche? Oder sind es nur deshalb scheinbar mehr geworden, weil man sie besser dokumentiert und von mehreren auch mitbekommt, über die vorher keiner berichtet hat?

Gibt es wirklich mehr Schlechtes als Gutes auf der Welt, nur weil vorwiegend Schlechtes berichtet wird?

Ist die Welt chaotischer geworden? Oder haben wir uns vielleicht auch einfach selbst in unserem eigenen Chaos verloren und projizieren dieses jetzt auf unsere Welt?

Wie oben, so unten. Wie innen, so außen.

„Wie oben, so unten; wie innen, so außen; wie der Geist, so der Körper“.

Das Kybalion

Das zweite hermetische Gesetz besagt, dass die Verhältnisse im Universum (dem Außen) denen im Individuum (dem Inneren) entsprechen. Die äußeren Verhältnisse spiegeln sich in uns wider - und umgekehrt.

Das bedeutet, dass sich Veränderungen in uns direkt auf unser Außen auswirken. Genauso wie äußere Veränderungen auch auf unser Inneres wirken.

Das Ganze geht mit einem Henne-Ei-Problem einher. Wobei das nicht ganz korrekt ist. Das Henne-Ei-Problem gibt es eigentlich nicht, denn natürlich war erst das Ei da, aus dem dann die bekannte "Henne" geschlüpft ist.

Und genauso ist es auch mit den Erscheinungen in unserer Welt.

Die wahrnehmbaren Phänomene werden aus dem Geist heraus erschaffen. Es stellt sich also keinesfalls die Frage, ob das Chaos oder die Phänomene im Außen unseren Geist "schaffen".

Der Ursprung dieser Dinge kann nur der Geist selbst sein. Sie erschaffen den Geist nicht, können jedoch seinen Ausdruck sehr wohl formen und beeinflussen.

Deshalb werden wir auch vom Außen beeinflusst. Unser Geist wird durch die Dinge, die uns passieren und die auf uns "einprasseln" geformt. Wodurch dann wieder in Abhängigkeit dazu neue Verstandesformen gebildet werden.

Insbesondere, wenn wir uns unserer eigenen Macht in Form des Seins nicht bewusst sind, werden wir so zum Spielball der äußeren Umstände. Biologisch und soziologisch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass wir durch unsere Umwelt geformt werden.

Es handelt sich hierbei um eine klare Wechselbeziehung, der wir nur dann entkommen können, wenn wir uns auf die Ebene des Ursprungs begeben.

Auf dieser Ebene wird unser Geist geklärt und sie erschafft eine Umgebung, in der wir uns ohne Probleme entfalten und unabhängig von Umständen agieren können.

Der Einfluss unseres Innenlebens auf das wahrgenommene Außen ist um einiges größer als der Einfluss des Außen auf unser Inneres.

Warum ist das so?

Wie Dir sicher schon aufgefallen ist, spreche ich vom "wahrgenommenen Außen". Das liegt daran, da unser Inneres der Filter für die Dinge im Außen ist.

Wir filtern das, was im Außen auf uns einwirkt, durch unsere eigene Wahrnehmung. Und je nachdem, wie unser Grundfilter eingestellt ist, interpretieren wir die Dinge auch entsprechend diesem Filter.

So kann eine negative Grundstimmung auch jede positive Erscheinung in unserem Verstand negativ darstellen. Wir formen die Dinge dabei auf die Art und Weise, dass sie in unser eigenes Narrativ passen und insbesondere im unbewussten Zustand die Identifikation füttern, die am besten davon genährt werden kann.

Wir kennen vermutlich alle Situationen, in denen wir (zurecht!) wütend oder frustriert sind, uns dann aber so in dieser Wut/Frust verlieren können, dass andere unfair behandelt werden - in der Regel Menschen, die gar nichts mit der Wut oder dem Frust zu tun haben.

Wenn Deine stärkste Identifikation derzeit ist, dass Du ein Opfer Deiner Umstände und Umgebung bist, so wirst Du alles entsprechend filtern und interpretieren, sodass dieses Narrativ gefüttert wird.

Reflektiere darüber gerne einmal.

Du mauserst Dich dabei beispielsweise in einen Zustand, in dem Du alles Dir gegenüber als unfair und negativ interpretierst und auch die "netteste oder positivste Geste" wird unter den Bedingungen zu einem "Darauf falle ich nicht rein, ich weiß doch, dass Du Dich nur über mich lustig machst."

Denk darüber mal einen Moment nach und Dir wird bestimmt eine entsprechende Situation einfallen, in der Du Dich immer tiefer in einen bestimmten Gefühlszustand eingegraben hast. (Die Identifikation des Opfers ist dabei nur ein Beispiel, es kann alles sein.)

Du siehst also, dass es viele Momente geben kann, in denen wir uns offensichtlich in den Filtern unserer Wahrnehmung verlieren.

Und das sind nur die deutlich erkennbaren Filter - es gibt unzählige, die viel unbewusster und subtiler existieren.

Es gibt einen Weg - Die Neutralität

Gibt es einen Weg, wie wir uns von diesen Filtern befreien oder zumindest großteils lösen können?

Ja, den gibt es.

Wir können uns von den Filtern befreien, indem wir einen "neutralen" Standpunkt einnehmen und die Dinge erst einmal nur so betrachten, wie sie sind.

Ohne uns ein Urteil zu bilden. Ohne zu werten.

Das ist jedoch nicht direkt möglich, solange Du nicht permanent in einem bewussten Zustand verweilst. In jedem anderen Fall wirst Du immer einen gewissen Filter drauf haben, in welcher Art und Weise auch immer. Das ist vollkommen okay, darf uns aber bewusst sein.

Das bedeutet, dass wir immer erst die gefilterte Wahrnehmung der Situation haben, uns dann bewusst werden dürfen, dass sie gefiltert ist und anschließend die Situation von den Urteilen und Bewertungen befreien, die wir ihr auferlegt haben. (Das klingt aufwendiger und zeitraubender, als es am Ende ist.)

Erst dann haben wir eine wertfreie Situation, mit der wir weiterarbeiten können.

Es ist zu bedenken, dass ein komplett neutraler Zustand nur dann möglich ist, wenn wir uns auch von jeglichen Identifikationen gelöst haben (denn diese bringen ganz natürlich ihre eigenen Filter mit sich).

Wenn Dich das Lösen von Identifikationen interessiert, empfehle ich Dir meinen bereits vorhandenen Newsletter zum Thema.

Zusammengefasst: Wir können einen weitgehend neutralen Standpunkt einnehmen, indem wir uns in einen Zustand begeben, der so viele Filter und Identifikationen wie möglich (oder nötig) löst.

Dadurch können wir die Situationen weitgehend wertfrei betrachten und geraten nicht in die Falle, zu schnell über etwas zu urteilen, das gar nicht so ist, wie wir es uns vorstellen.

Wir, die Zuschauer, entscheiden, was die Medien senden - NICHT umgekehrt.

In den Medien werden vorwiegend negative Nachrichten verbreitet. Das hat nichts damit zu tun, dass es nicht auch positive Nachrichten gäbe - die negativen, angstschürenden und brutalen Nachrichten funktionieren bei uns Menschen derzeit einfach nur besser.

Dabei sind nicht die Medienanstalten das Problem.

Sondern wir selbst.

Wir Menschen, die sich dafür entschieden haben, bei diesen Nachrichten lieber dranzubleiben und nicht wegzuschalten, sind das Problem. Wenn es anders wäre, würde es auch andere Nachrichten geben.

Hier sind wir an der Stelle, wo wir unser eigenes Innenleben hinterfragen dürfen.

Warum denken wir so? Warum wollen wir das? Warum sehen wir lieber andere leiden, als dass wir dabei zuschauen, wie sich andere freuen oder Erfolge feiern?

Die Antwort ist so einfach wie hart:

Wir wollen das, um uns selbst besser zu fühlen. Wir wollen sehen, dass es anderen noch schlechter geht als uns, um uns von unserem beschissenen Leben abzulenken.

Oder um unsere eigene Opferidentität zu nähren, die dann sagen kann: "Schau, denen geht es genauso wie mir."

Das passiert meist unbewusst. Wir merken nicht, dass es so ist, bis wir wirklich einmal darüber nachdenken.

Unsere Wahrnehmung wird also durch unsere Identifikation mit einer bestimmten Rolle genährt - und dabei ist es dieser Rolle vollkommen egal, ob sie uns guttut oder nicht.

Wir kennen sie und wollen sie deshalb.

Denn was wir nicht kennen, macht uns Angst. Oder zumindest unsicher.

Wir projizieren lediglich unser Inneres ins Außen. "Wie innen, so außen - wie außen, so innen."

Ist es am Ende also alles nur das Spiel unseres negativen Filters?

Ja und Nein.

JEDE Situation kann neutral und nüchtern betrachtet werden.

Doch durch unsere kollektiven "Ideen und Prägungen" empfinden wir kollektiv betrachtet bestimmte Dinge als negativ und andere als positiv.

Diese kollektive Prägung sitzt dabei sehr tief und hängt zu einem gewissen Teil auch an unserem Überlebensinstinkt.

Wenn jemand hungern muss, ist das negativ. Dass jemand hungert, kann aber auch als Tatsache und somit ohne Wertung gesehen werden.

Sollte man das tun?

Von einem ethischen Standpunkt aus vielleicht nicht.

Und natürlich kann man hierbei wieder sagen: „Das kannst Du nur betrachten, eben weil Du so privilegiert bist, nicht hungern zu müssen.“

Das ist richtig - aber habe ich deshalb nicht auch die Pflicht, mich genau mit diesen Themen auseinanderzusetzen? Eben weil ich nicht hungern muss und dieses "Kapitel" derzeit nicht als zu lösendes Problem bei mir vorhanden ist?

Einen Menschen, der hungert, mit diesen Fragen zu konfrontieren, wäre purer Zynismus. Doch dieser Mensch hat ganz andere Probleme, als sich damit zu beschäftigen.

Wir bringen also auch hier oft wieder eine Wertung mit rein, die nichts mit der Sache an sich zu tun hat, und heben „unseren moralischen Standpunkt“ auf ein Podest, um unsere eigenen Identifikationen zu füttern.

Die Frage ist nur, ob Du diese erkennen kannst oder nicht.

Die tief sitzenden Identifikationen sind dabei die, die wir am schwersten loslassen können - da wir diese kaum als Identifikation erkennen können.

Nur in der Einheit sind wir vollkommen befreit von ihnen.

Die grundlegende Frage ist also:

Erzeugen wir das Außen, oder bestimmt das Außen uns?

Wie wir gesehen haben, ist beides der Fall.

Jedoch gibt es eine Strömung, die stärker ist, als die andere - und zwar die von unserem Inneren ins Außen. Diese bestimmt durch ihre Filter und unsere Wahrnehmung das Außen.

Wir können am Ende nur wahrnehmen, wie unser Inneres das Äußere sieht. Gleichzeitig kann das Außen aufgrund der kollektiven Wahrnehmung und Konditionierung natürlich auch unser Inneres beeinflussen. Doch das, was da geschaffen wurde, entspringt zu einem großen Teil aus uns selbst.

Alle Handlungen, Ideen, Innovationen, Entwicklungen, Gefüge und Gesellschaften sind Ausdruck unserer inneren Haltung und damit nur eine Form des Geistes.

Nichts weiter - es handelt sich lediglich um einen Ausdruck des Seins. Mit entsprechenden Anhaftungen.

Der einzige Weg, wie wir uns von diesen Anhaftungen lösen können, ist, wenn wir uns in eine neutrale Position begeben.

Dann können wir das Außen so betrachten, wie es ist. Sobald es in unserem Inneren ganz still und ruhig ist. In dem Moment synchronisiert sich unser Inneres mit dem Äußeren.

Und umgekehrt natürlich. Deswegen gibt es auch den Ausspruch "Fake it until you make it."

Du fühlst Dich schlecht? Dann gehe aufrecht. Brust raus, Kopf hoch. Und schon verändert sich die Wahrnehmung auch in Dir. Du fühlst Dich allein durch eine Veränderung im Außen besser.

Andersherum könntest Du auch die Schwingung des Gefühls erhöhen und würdest Dich allein dadurch aufrichten, da ein gesenkter Gang nicht mehr Deiner Inneren Erlebniswelt entspricht.

Du siehst also, die Synchronisation ist immer gegenwärtig - und Du hast die Möglichkeit, in beide Richtungen zu agieren.

Behalte dabei im Hinterkopf, dass Dein Inneres immer stärker als das Außen ist - und im Zweifel gegen das Außen gewinnen wird. Sei es im negativen, wie im positiven Sinne.

Du siehst also, dass der Ausspruch "Wie oben, so unten. Wie Innen, so Außen." immer gilt.

Immer und in jeder Situation, egal, wie wir sie wahrnehmen. Egal, wie wir agieren.

Zeit für ein paar Übungen!

Nun möchte ich Dich nicht länger hinhalten und Dir Möglichkeiten zeigen, wie Du diesen neutralen Standpunkt erreichen kannst.

Insbesondere Achtsamkeitsübungen und Meditation helfen uns, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und unsere Gedanken und Emotionen ohne Wertung zu betrachten.

Beides sind wichtige Werkzeuge (ja, ich bezeichne sie gerne als Werkzeuge, weil ich Dir die Optionen lassen möchte, sie zu nutzen oder nicht. Wie zuvor erwähnt, geht es um nichts anderes als das: Deine eigene Ermächtigung dadurch zu erhöhen, dass Du jederzeit die Möglichkeit hast klar und aus Deinem reinen Willen heraus zu entscheiden, was Du tun möchtest - die Ausnahme bildet, dass Du die Qualitäten der Stille durchgehend leben möchtest. Dann wird Meditation und Achtsamkeit zu einem Lebensgefühl und sie sind nicht länger "nur ein Werkzeug".)

Wenn Du meine anderen Newsletter gelesen hast, merkst Du auch, dass ich immer wieder zu den Grundlagen zurückkomme. Doch genau diese sind es, die durch regelmäßiges Anwenden aufgrund ihrer Einfachheit und Alltagstauglichkeit auf Dauer zum Erfolg führen.

Ein einfache Meditation ist die Stillemeditation.

Stillemeditation

  1. Stelle Dir einen Timer auf 5 Minuten.

  2. Setze Dich bequem hin.

    • Achte darauf, dass Dein Oberkörper, wenn möglich, gerade ist.

    • Es soll bequem sein, aber nicht so bequem, dass Du eher einschläfst, als zu meditieren.

    • Deine Füße sollten auf dem Boden aufgesetzt werden.

  3. Schließe Deine Augen.

  4. Atme tief ein und aus.

    • 2 bis 5 Atemzüge, volle Konzentration auf die Atemzüge dabei.

  5. Konzentriere Dich zu Beginn auch weiterhin auf den Atem.

  6. Höre auf, sobald der Timer vorbei ist.

Sollten Gedanken auftauchen, dann beobachte und lass sie ziehen.

Solltest Du Dich in einem Gedanken verlieren und es bemerken, dann lenke Deine Aufmerksamkeit im Anschluss liebevoll auf Deinen Atem zurück.

Weite die Übung später auf mind. 10 Minuten aus und praktiziere täglich. Wenn Du verlängern willst, kannst Du das gerne tun - denke aber daran, dass es vor allem um die Regelmäßigkeit geht und weniger um "Powersessions."

10 Minuten sind für das Ziel der weitgehenden Neutralität und einer Entspannung des ganzen Systems vollkommen ausreichend - wenn sie täglich praktiziert werden.

Bei Achtsamkeitsübungen empfiehlt sich insbesondere das "Achtsame Warten" - aus zweierlei Gründen.

Zum einen ist das etwas, das uns allen immer wieder passiert. Sei es, wenn wir unterwegs sind oder auch nur Zuhause auf etwas warten müssen.

Zum anderen kommen insbesondere beim Warten oft Gefühle und Emotionen hoch, die der Situation im Grunde nicht angemessen sind.

Beispielsweise ärgern wir uns, da wir in der Zeit auch anderes machen könnten. Somit üben wir, diese Emotionen zu erkennen und insbesondere wahrzunehmen, wie der Filter, der durch die Emotion entsteht, unsere Außenwahrnehmung formt.

Achtsames Warten

  1. Du befindest Dich in einer Situation, in der Du auf etwas warten musst.

    • Sei es das Warten an einer roten Ampel.

    • Auf eine Verabredung, die zu spät kommt.

    • Oder auch aufgrund einer langsamen Internetverbindung.

  2. Wenn Du kannst: Begib Dich bewusst in die Rolle des Beobachters der Situation.

    • Erkenne, dass Du warten musst und werde wachsam für das, was sich dabei in Dir abspielt.

    • Benenne, wenn Dir etwas auffällt, das hochkommt.

    • Bleibe dabei in der Rolle des Beobachters und kehre zu ihr zurück, falls Du Dich verlierst.

  3. Falls Dir das zu schwerfällt: Nimm die Situation mit all Deinen Sinnen wahr.

    • Erst nacheinander.

    • Dann zwei Sinne gleichzeitig, dann drei.

    • Bis Du alles mit allen 5 Sinnen gleichzeitig und bewusst wahrnehmen kannst.

    • Spüre dabei, wie sich Deine Wahrnehmung verändert und Du extrem aufmerksam für das wirst, was sich um Dich herum abspielt.

Und dann wäre da noch unser "Hilfswerkzeug": Die Selbstreflexion.

Diese ermöglichte es uns, unsere tiefsten Überzeugungen und Identifikationen zu hinterfragen und zu erkennen, wie sie unsere Wahrnehmung beeinflussen.

Wenn Du hierbei tiefer einsteigen willst - also insbesondere in das Lösen von Identifikationen - empfehle ich Dir meinen Newsletter dazu: Identifikation ist die Basis Deines Leids.

Sollte ich mich also von negativen Einflüssen fernhalten?

Nicht unbedingt.

Es lohnt sich allerdings, zumindest zeitweise auf offensichtlich negative Einflüsse zu verzichten.

Dazu müssen wir uns aber auch bewusst werden, was uns ganz individuell beeinträchtigt - denn nicht alles ist für jeden "gleich schädlich".

Kollektiv angesehene negative Einflüsse zu vermeiden ist jedoch empfehlenswert - sei es der Verzicht auf Nachrichten (Du musst nicht informiert bleiben. Wenn etwas wirklich "Schlimmes" passiert, dass Dein Leben direkt beeinflusst, wirst Du es mitbekommen.), negative Menschen (die beispielsweise nur Jammern und voll in der Identifikation des "Opfers" aufgehen) oder bestimmte Verhaltensweisen und Konstellationen, bei denen Du spürst, dass sie Dir Deine Energie rauben.

Sobald Du einen "neutralen" oder sogar positiv geprägten Zustand erreicht hast, fällt es Dir auch viel leichter, Dich von negativen Identifikationen zu lösen und Deinen Filter langsam positiv zu verändern.

Denn auch das kann ein Ziel sein: Den eigenen Filter anders auszurichten.

Wir leben in der Welt der Dualität. Von dieser können wir uns nicht befreien, wenn wir mit der Welt agieren wollen.

Deshalb ist es extrem hilfreich, wenn wir zumindest die Möglichkeit haben, bewusst auf unser Leben Einfluss zu nehmen und es an den Stellen korrigieren zu können, wo wir es korrigieren möchten.

Das Schwerste daran: Diese Stellen überhaupt erst einmal erkennen zu können. Das können wir meist nur, indem wir eine Alternative zum Bekannten erleben, die anders (nicht unbedingt besser!) ist, und uns somit die Möglichkeiten aufzeigt, die wir haben.

Um es noch einmal aufzugreifen: Herrscht mehr Chaos in der Welt?

Vermutlich nicht. Allerdings bekommen wir von mehr Chaos mit. Dies beeinflusst uns indirekt und erzeugt in uns selbst Chaos, wenn wir nicht wissen, wie wir dagegen vorgehen können.

Was Du dagegen tun kannst, habe ich Dir in diesem Newsletter gezeigt.

Ich möchte Dich vor allem ermutigen, die Grundlagen zu erforschen und selbst anzuwenden, um so eine harmonische und vor allem selbst gewählte Realität für Dich zu erschaffen. Zumindest im Sinne der Wahrnehmung - denn alles können auch wir nicht direkt verändern.

Was tun, wenn ich keine Optionen mehr habe? Wenn mir alles aufgezwungen wird? Welche Möglichkeiten habe ich dann noch?

Das ist ein Thema für ein anderes Mal.

Ich danke Dir.

Peace.