- Niels Kettwig
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Bedingte Liebe ist die Einzige, die Du kennst! Habe ich Recht?
Liebe, die an Bedingungen geknüpft ist, ist KEINE Liebe.
80% der jungen Erwachsenen sehnen sich nach einer festen Beziehung.
Sehnen ist dabei ein starkes Wort - und 80% eine große Zahl. Doch wonach genau sehnt man sich? Liebe?
Was ist Liebe für Dich?
Du wirst wahrscheinlich eine Idee davon haben, wie Liebe für Dich auszusehen hat.
Ordnest Du Liebe Eigenschaften zu? Siehst Du Liebe nur in Bezug auf Beziehungen? Oder dem Verhältnis zwischen Eltern und Kindern? Gegenüber Haustieren?
Was ist mit der Liebe gegenüber allen Menschen? Kann es so etwas überhaupt geben? Oder klingt das einfach nur nach einer tollen Identifikation, für die man von anderen gefeiert werden kann?
Du siehst, es ist gar nicht so einfach, auch nur die Grundfrage auf den Punkt zu bekommen. Liebe scheint viele Arten und Formen zu haben.
Nehmen wir etwa eine Definition von Elitepartner:
Liebe ist Sehnsucht, Herzklopfen und die körperliche, seelische und geistige Anziehungskraft, die jemand zu einem ganz bestimmten Menschen verspürt. Sie ist die stärkste Form der Zuneigung sowie der Wunsch nach dem Zusammensein mit dieser Person.
Das soll Liebe sein? Das?
Eine Reaktion unserer tierischen Triebe?
Denn etwas anderes wird hier nicht beschrieben. Und zwar vollumfänglich.
Ich bezweifle, dass man die Liebe einer Mutter als "körperliche Anziehungskraft" bezeichnen würde. Und doch ist sie ganz klar auch eine Form der Liebe. Aber ist sie wahrhaftiger als eine andere Form?
Hat Liebe also verschiedene Formen? Und ist dann immer noch jedes Mal dasselbe gemeint?
Um noch ein weiteres Fass aufzumachen:
Oft wird von der Liebe im Universum gesprochen und dass wir alle in Liebe handeln sollen. Doch was bedeutet das? Sprechen wir immer noch von der Liebe, die Elitepartner oben exemplarisch definiert? Oder meint das wieder etwas anderes?
So sagt Veit zum Beispiel:
“Lieben ist kein Gefühl. Es ist unsere radikale Wahl, in dem, was oder wer uns begegnet, das Gute, Wahre und Schöne zu finden und zu bejahen.”
Das passt so gar nicht zu dem Verständnis, das wir bis jetzt von der Liebe definiert haben.
Lass uns das also gemeinsam mal etwas aufdröseln und schauen, wohin uns die Reise führt.
Wenn Du Lust hast, begleite mich und am Ende wirst Du ein tieferes Verständnis der Liebe haben. Setzt Dich, nimm Dir einen Moment und folge mir gerne, sobald Du dazu bereit bist.
Oh, und eins noch, um Deine Erwartungen nicht zu enttäuschen:
Dies wird kein Beziehungsratgeber oder ein "Wie finde ich meinen Seelenpartner?". Nein. Es geht um das Verständnis der Liebe - auf ihren verschiedenen Ebenen.
Die Verschiedenen Formen Der Liebe - Oder Doch Nicht?
Es scheint so, als stünden wir vor dem Dilemma, dass Liebe verschiedene Formen hat. Und es stellt sich folgende Frage:
Sprechen wir in den verschiedenen Formen von derselben Grundlage der Liebe? Oder nicht?
Um die Sache etwas einfacher zu gestalten, möchte ich zwei Ebenen der Liebe unterscheiden.
Das eine ist die Liebe auf der Ebene der physischen Realität. Oft auch in Form der körperlichen Liebe. Oder romantischen Liebe. Frühlingsgefühle und physische Anziehungskraft.
Das andere ist die Liebe auf der Ebene des ‚spirituellen‘ Seins. Hierbei wird es spannender. Denn diese bekommen wir nicht mehr so leicht zu greifen. Liebe in Form von Akzeptanz, Stille und Frieden. Allumfassend und subtil. Wie die Liebe einer Mutter. Wertfrei und bedingungslos.
Zwischen beiden Ebenen befinden sich unendliche Unterebenen, die fließend ineinander übergehen. Auf die möchte ich aber generell nicht genauer eingehen - außer es bietet sich an.
Verstehe die Ebenen bitte auch nicht als etwas strickt Getrenntes. Sie existieren ineinander und unterscheiden sich insbesondere in ihrer Stärke der Vibration. Wenn Du damit gar nichts anfangen kannst, vergiss diesen Abschnitt bitte. Wir werden in einem späteren Newsletter sicher auf ein Verständnis der Ebenen zu sprechen kommen.
In gewisser Weise können sie als Pole einer Skala gesehen werden, die sich allerdings vertikal durch die Ebenen zieht. Wenn Dir das Gesetz der Polarität etwas sagt, lohnt es sich, darüber etwas länger nachzudenken. Ich werde später aber noch einmal genauer darauf zu sprechen kommen.
Krieg Und Frieden - Zwei Seiten Einer Medaille?
Krieg ist ein Ausdruck des Egos, dass sich an Identifikationen haftet und diese mit allen Mitteln zu verteidigen versucht. Je mehr Schmerz und Leid in die Welt gebracht werden kann, umso besser - das sichert dem Ego sein Überleben. Es ist seine "Nahrung".
(Es geht nicht um eine Dämonisierung des Egos! Das Ego ist wichtig, es sichert unser Überleben. Es geht um ein Verständnis der Abläufe. Und warum es uns so leicht fallen kann, uns darin zu verlieren.)
Die Paradoxie ist, dass das Ego dabei kollektiv gesehen nicht nur die Seite des Schmerzes erschafft. Es erschafft auch den Gegenpol - die Seite des Friedens, der Liebe und der Freude. (Gesetz der Polarität)
Und das auf einer Basis, auf der sich das Ego mit diesen Werten identifiziert. Es handelt sich um eine Win-win-Situation, da der Fortbestand durch Identifizierung gesichert wird.
Wir betrachten die Liebe hierbei als Form des Friedens auf der Ebene der physischen Realität.
Und genau das ist der Punkt. Wir dürfen erkennen, dass wir uns derzeit auf der physischen Ebene befinden - wie zu Beginn definiert. Diese ist geprägt von Identifikationen.
Dummerweise werden die Begriffe der Liebe und des Friedens jedoch auch oft Synonym auf der Ebene des Seins verwendet. Das ist grundlegend auch in Ordnung, es hat einen klaren praktischen Nutzen:
Wir geben dadurch unserem Verstand, der ein Produkt der physischen Ebene ist und somit auch nur diese verstehen kann, eine Idee davon, was das Erfahren des Seins auf der Ebene des Seins bedeutet. (Nein, das ist kein Schreibfehler, denn wir verwenden die "Liebe" als Synonym für das Sein.) Wie es sich anfühlt. Und wie es sich auf die physische Ebene übertragen lässt.
Und hier laufen wir schnell in die Falle, wenn wir die Qualität des Seins selbst nie erfahren haben. Denn durch die Begriffe, die zur Beschreibung dienen, wird eine Idee geschaffen, wie es sein könnte.
Eine Idee, die nur durch Erfahrungen auf der physischen Ebene definiert wird. Doch das projizieren wir dann auf uns. Das ist eine unserer eigenen Identifikationen. Wir ordnen unserer Idee der Liebe Eigenschaften zu. Wir definieren sie als einen Gegenpol zu dem, was wir als Krieg, Schmerz und Leid empfinden. Dadurch entstehen zwei Seiten, die sich primär durch die Abtrennung von der jeweils anderen Seite definieren. Der klassische Fall von „Wir gegen Die.“
Dabei spielt es auch keine Rolle, was die Basis dieser jeweiligen Identifikationen bildet. "Etwas" wird Eigenschaften zugeordnet und liefert die Grundlage einer Identifikation.
Vor einem spirituellen Hintergrund entsteht die Paradoxie nun an der folgenden Stelle:
Wir verlieren uns auf der physischen Ebene in der Identifikation der Liebe.
Wir verwenden diese Erfahrung und projizieren sie auf die Ebene des Seins. Um so eine Vorstellung davon zu haben, was Liebe dort bedeuten könnte.
Dabei verkennen wir aber, dass wir uns in der Identifikation mit einer bedingten Liebe befinden. Unserer Erfahrung der Liebe ist Eigenschaften zugeordnet. Eigenschaften, mit denen wir uns in diesem Sinne identifizieren.
Somit projizieren wir eine Identifikation von der physischen Ebene auf eine Ebene, die keine Identifikationen kennt.
Stelle es Dir wie bei der Metapher vor, dass Du einem Fisch auch nicht das Fliegen (oder Klettern) beibringen kannst. Du könntest es ihm nicht einmal erklären. Und wenn Du es doch versuchst, filtert er es durch das, was ihm bekannt ist. Gleicht es mit seinen Erfahrungen ab - und am Ende kannst Du Dir sicher sein, dass er nicht annähernd verstanden hat, was Fliegen bedeutet. Er kann noch nicht einmal etwas mit dem Wort 'Luft' anfangen.
Und hier wird es spannend. Denn in dem Moment, wo wir beides für beide Ebene gleichsetzen, ordnen wir unserem Verständnis der Liebe Eigenschaften zu. Sie wird an Bedingungen geknüpft.
Jedoch.... Sobald ich Bedingungen habe, die erfüllt werden müssen, um als Liebe verstanden zu werden, setzt das Gesetz der Polarität uneingeschränkt ein. Es entsteht automatisch ein Gegenpol. Einer mit Bedingungen, die denen der Liebe entgegenstehen. Denn nur dadurch lässt sich die Liebe eben als solche definieren. Die bedingte Liebe.
Damit wird die Liebe als solche wieder auf eine Erscheinung auf der physischen Ebene reduziert. Sie kann kein Ausdruck des Seins an sich sein. Sie ist kein Wegweiser mehr, sondern ein „Objekt“, das für die Zwecke der Identifikation missbraucht wird.
Liebe auf der Ebene des Seins ist eine bedingungslose und wertfreie Liebe. Sie ist ein Ausdruck des Seins an sich und besitzt für unsere Erfahrung eine bestimmte Qualität.
Diese Qualität lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Man kann Worte verwenden, um eine Idee von ihr zu erhalten, doch nicht mehr als das. Und genau dadurch entsteht die oben beschriebene Paradoxie.
Ich wiederhole noch einmal: Die Liebe auf der Ebene des Seins ist IMMER bedingungslos. Sie kann nicht definiert werden, es gibt keine Anhaftungen. Es gibt nur das Erfahren durch das Sein. Und auch wenn wir uns weigern, sie zu erfahren oder uns ihr gegenüber verschließen, ist sie da. IMMER. Sie ist Eins mit dem ALL Bewusstsein. Sie ist kein Ausdruck des ALLs, nein, sie IST das ALL.
Wenn Dich die Worte etwas verwirren, dann schaue Dir gerne einmal das Kybalion an. Ich habe überlegt, es anders zu schreiben. Aber zum einen denke ich, dass man sehr gut verstehen kann, was ich meine, auch wenn einem ALL kein Begriff ist. Und zum anderen finde ich es eine gute Referenz, wenn man mit dem ALL etwas anfangen kann.
Zugeordnete Eigenschaften Führen Zu Einer Verwässerung
Sobald wir der Liebe Eigenschaften zuordnen, ist sie keine Liebe mehr im Sinne des Seins. Dann ist sie ein Gemisch aus Gefühlen, die wir haben wollen. Und diese definieren sich oft über Gedanken und Ausdrücke im Außen - über Bedingungen.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Es ist vollkommen okay, diese Liebe erfahren und sie als Teil des eigenen Lebens haben zu wollen. Ich möchte Dir nur ein Verständnis mitgeben, was Liebe in Bezug auf die „allumfassende Liebe“ bedeutet - und warum es uns so schwerfällt, den Unterschied zu erkennen.
Besonders deutlich wird der Unterschied, wenn wir die Bedingungen für die Liebe offen kommunizieren. Beispielsweise, wenn wir unserem Partner oder Kind sagen: "Ich liebe Dich nur, wenn….". Oder noch deutlicher: “Ich kann Dich nur lieben, wenn….”. Oder: "Wenn Du das machst, liebe ich Dich nicht mehr."
Und das soll Liebe sein?
Liebe, die an Bedingungen geknüpft ist, ist keine Liebe. Sie mag einem romantischen Ideal der Liebe entsprechen - und vielleicht ist es auch genau das, was Du in einer Beziehung suchst. Doch dann darfst Du Dir dessen auch bewusst sein.
Wenn Deine Liebe an Bedingungen gebunden ist, dann nutzt Du den anderen Menschen für etwas, das Deine eigenen Bedürfnisse befriedigen soll. Klingt hart? Ist es auch! Diese Erkenntnis ist und darf hart sein.
Es ist jedoch wichtig, dass Du sie hast. Dann kannst Du aktiv entscheiden, ob es das ist, was Du wirklich willst.
Deswegen wird auch sooft gesagt, dass Du aus der Bedürftigkeit heraus schwer eine Beziehung führen kannst, die eine Zukunft haben soll.
Deshalb scheitern Beziehungen nach der Phase der Schmetterlinge im Bauch. Eben weil man nur auf das Gefühl der romantischen Liebe aus ist, die aus einem Cocktail von Hormonen besteht und an Bedingungen geknüpft ist.
Verliebtheit in diesem Sinne ist eher eine Droge und hat nichts mit der Liebe auf der Ebene des Seins zu tun.
Gesellschaftliche Konditionierung Treibt Uns In Eine Illusion
Die Verbindung des Gefühls der Liebe und der romantisierten Darstellung von Liebe, ist eine Konditionierung. Eine Konditionierung, die uns durch die Gesellschaft vorgelebt wird. Sei es in Filmen und Büchern oder auch von unseren Eltern.
Durch diese Konditionierungen verbinden wir das Gefühl der romantischen Liebe mit dem Wort der Liebe - ganz unterbewusst. Und hier kann es dann zu Verständnisproblemen kommen, von was wir eigentlich sprechen, wenn das Wort “Liebe” fällt.
Das ist auch die Basis für das Missverständnis der “Wohlfühlspiritualität, wo alles in Liebe aufgehen soll. Denn hier wird meist die romantische Liebe als Grundgefühl gemeint, da wir darauf kollektiv und unbewusst konditioniert werden.
Man tappt in die Falle, Liebe zu meinen, die aber unbewusst als etwas verstanden wird, dem wir Eigenschaften zuordnen. Dadurch wird sie zum Pol, mit Gegenpol - denn nur so kann er abgegrenzt werden - und schon sprechen wir von etwas, das wir eigentlich gar nicht meinen.
Wir sprechen also von „Liebe“ und verbinden unbewusst die romantische Liebe damit. Das führt dazu, dass wir denken, eine Idee von der Liebe zu haben und diesen Zustand herbeisehnen. Doch wir verkennen, dass wir ihr dabei Eigenschaften zugeordnet haben, damit Abgrenzung von etwas anderem stattfinden kann (um zu sagen, das will ich und das will ich nicht). Wir befinden uns also direkt wieder in der Identifikation mit etwas und abseits von etwas - von dem wir uns abgrenzen wollen.
Man gibt sich also wieder einer Identifikation hin, von der das Ego sich nähren kann und in der man “versinkt”. Es entsteht das bekannte “Wir gegen Die.“ (Paradoxerweise also genau das, was wir ursprünglich nicht haben wollten.)
All das ist vollkommen okay und darf sein. Doch man darf sich bewusst sein, dass die Ebene des Seins hinter diesen Verstrickungen liegt.
Auf der Seinsebene umfasst Liebe alles. Jeden Schmerz, jedes Leid, jede Brutalität. Ja, alles. Denn wenn sie das nicht täte, würden wir ihr wieder Eigenschaften zuordnen. Also Bedingungen, die zu dem eben ausgeführten führen.
Und das ist auch der Grund, warum ich das Wort Liebe als schlechten Wegweiser zum Erkennen des Seins empfinde. Einfach aufgrund unserer Prägungen und Konditionierungen, wodurch ein Gefühl entsteht. Eines, an das Bedingungen geknüpft sind.
Doch was ist denn Liebe jetzt?

Liebe als Graph zwischen den Ebenen
Liebe als Ausdruck des Seins ist ein Gefühl, das entsteht, wenn wir keine Gefühle mehr haben. Es ist ein Zustand der absoluten Klarheit, Stille und des Friedens. Ein Zustand der allumfassenden Fülle. Ein Zustand, den wir genauso anderen Wesen gegenüber empfinden. (Wesen, da wir nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, Pflanzen und alles anderen "in diesem Sinne" lieben können.) All diese Worte sind nur Wegweiser, die nicht im Ansatz einfangen können, was wirklich gemeint ist.
Wir können sie nicht verstehen, wir können sie nur erfahren. Das Tolle ist jedoch:
Diese Erfahrung kann durch den Verstand gefiltert beschrieben werden und diejenigen, die dieselben Erfahrungen gemacht haben, wissen, wovon gesprochen wird.
Schaue Dir dazu auch gerne den Newsletter zur absoluten Basis an.
Es ist in etwa so, wie wenn man einem Blinden versucht, Farben zu beschreiben. Wenn man selbst diese Farben einmal gesehen hat, weiß man, wovon gesprochen wird. (Einmal abgesehen davon, dass wir alle die Farben verschieden wahrnehmen. Ich kann Dir aber trotzdem etwas von Grün erzählen und Du weißt, was ich meine. Auch wenn Dein Grün anders aussehen mag als das meinige. Und genau so ist es auch mit der Erfahrung des Seins.) Alle anderen, die diese Erfahrung nicht gemacht haben, suchen Referenzwerte, mit denen sie die Beschreibung verarbeiten und vergleichen können. Und dadurch entsteht eine Verschiebung dessen, was eigentlich gemeint ist. Es wird ein Filter übergestülpt, der dem eigentlich Gemeinten gar nicht mehr entsprechen kann - da die Erfahrung dazu nicht vorhanden ist.
Liebe in Beziehungen umfasst oft die Bedingungslosigkeit. Zumindest ist das meiner Erfahrung nach meistens die Erwartung.
Jedoch darf die Liebe auch gepolt sein, wenn es das ist, wonach beide Partner suchen. Wenn Du Deiner Liebe Eigenschaften zuordnen willst, um eine Definition der Beziehung zu finden, die sie von anderen Beziehungen abgrenzt, dann ist das vollkommen okay.
Doch behalte dabei im Hinterkopf, dass Liebe, die an Bedingungen geknüpft ist, immer auch einen Gegenpol erzeugt. Einen, zu dem sich das Pendel der Polarität zwangsläufig hinbewegen wird. Sei es in dieser Beziehung oder in der Beziehung zu anderen Personen (denn wenn Dein Partner fremdgehen würde, was dann?).
Die Liebe einer Mutter kommt oft sehr nah an die bedingungslose Liebe heran. Dazu sollte es sich um eine gesunde und natürliche Beziehung zu dem Kind handeln. Die Mutter darf sich von den natürlichen Gefühlen nicht komplett abgetrennt haben. Denn sonst wird das Kind entweder eine Last oder ein Mittel zum Zweck.
Ich habe die spezifischen Formen der Liebe nur kurz mit angeschnitten, da sie einer Erwähnung wert sind. Jedoch soll es im Grunde darum nicht gehen, und Deine Erkenntnisse lassen sich auf alle Formen der Liebe übertragen.
Ich behaupte:
Ohne die Erfahrung des Seins kannst Du Dir keine Vorstellung davon machen, was bedingungslose Liebe ist.
Das mag radikal klingen. Doch ich denke, Du hast verstanden, was ich damit sagen möchte.
Danke, dass Du bis hierher gelesen hast. Denke bitte daran, nichts von dem, was ich schreibe, einfach hinzunehmen. Mach Deine eigenen Erfahrungen und ziehe daraus die Schlüsse, die für Dich Sinn ergeben. Und wenn ich Dir dabei einen kleinen Anstoß geben konnte, dann freut mich das sehr.
Bis zum nächsten Mal.
Peace.